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ExpertInnen in eigener Sache

Juni 27, 2024 - Lesezeit: 4 Minuten

Die hier gezeigten Plakate sind das Ergebnis mehrerer Projekte mit Jugendlichen mit Migrationsgeschichte aus dem Kreis Borken, die vom Jugendmigrationsdienst Gronau (Franziska Lengers) und vom Jugendmigrationsdienst Bocholt (Carmen Wessels) durchgeführt wurden.

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„Man stellt Ausländer immer als Problem oder etwas Negatives dar,“ lautete die Aussage eines Jugendlichen aus Brasilien.

Es ging darum, mit betroffenen Jugendlichen über das Thema Integration zu arbeiten. Sie zu fragen, was sie unter dem Begriff Integration verstehen.

Wir wollten die Öffentlichkeitsarbeit für Jugendliche, Migrantinnen und Migranten in unserer Region verbessern. Daraus entstand die Idee, Plakate mit den Jugendlichen und einer Designerin zu erarbeiten.

Es wurden persönliche Gefühle, Erlebnisse und Ereignisse zu diesem Thema ausgetauscht und festgehalten. Das äußerst komplizierte Thema Integration sollte in einer neuen Form wiedergegeben werden.

Eben als Plakate, die auch zu einem zweiten Blick einladen.
Slogans zum Thema Integration wurden entwickelt.

  • Welche Farbe hat Dein Herz
  • Leben und Lernen unter einem Dach
  • Hand in Hand durchs Land
  • Gemeinsamkeiten sehen
  • Andere zu lieben muss man lernen
  • Zwischen den Welten
  • Integration ist ein Dschungel
  • Remix (mix your Life)
  • Cocktailparty
  • alle Nationen alle Wege
  • angekommen-angenommen
  • Wir tragen die Farben der Welt und sind bereit
  • nach den Sternen zu greifen
  • Diagnose: Ausländer
  • Du bist immer 100% Mensch, egal was du anhast, welche Hautfarbe du hast..

Die jungen Menschen sollten:

  • Ihre Persönlichkeit durch Eigeninitiative und Teamfähigkeit weiterentwickeln,
  • Eine neue Sichtweise auf die eigene Biografie bekommen,
  • Verantwortung übernehmen,
  • Selbsteinschätzung und Eigenpräsentation lernen,

Ziel des Projektes war auch, die Sensibilisierung für die Wahrnehmung sozialer und kultureller Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten.

Es sollte zum einen der Verständigung und Interaktion zwischen den beteiligten Jugendlichen führen und zum anderen als Ergebnis in Plakate münden, mit denen sich die Jugendlichen identifizieren deren Aussage sie der einheimischen Bevölkerung näherbringt.

Das Besondere an dieser Reihe ist, dass die Jugendlichen sich sehr offen und auch schutzlos dem Betrachter zeigen. Weit entfernt von vielen gängigen Motiven zum Thema Integration.

Die Plakate sind Hingucker geworden, die zum Nachdenken anregen. Genau darum ging es den Jugendlichen. Einige Aussagen von Jugendlichen zum Thema Integration möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben: Stimmen zum Thema Integration:

  • Integration ist: Wenn es keine Rolle mehr spielt, woher und warum Du gekommen bist, sondern nur zählt, wer Du bist und was Du kannst.

Ein Jugendlicher aus Kasachstan sagte:
„Integration ist, seine Ideale einzuordnen, die Gesetze zu akzeptieren und zu respektieren, sich mit der Gesellschaft zu identifizieren. Witze zu verstehen, Gedichte aufsagen können.“
„den Herzrhythmus der Gesellschaft zu spüren,“ meinte eine junge Frau aus Uganda.

„Ich hoffe, irgendwann wird die Aussage:
Man stellt Ausländer immer als Problem oder etwas Negatives dar,“ hier in Deutschland, nicht mehr für Jugendliche Migranten erlebbar sein.“


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i wish this never ends (but it's straining and i need rest)...

Juni 4, 2024 - Lesezeit: 2 Minuten

ist eine Ausdauer-Performance und Installation von Sierra Louise Diamond und Leya Christin Wüllner, die spielerisch die Prozesse und Dynamiken der gemeinsamen Schöpfung und der kooperativen Raumgestaltung zwischen Individuen durch die Bildung einer einzigartigen visuellen Form erforscht.

Die Performance besteht aus zwei Performer*innen und einem Quadrat aus Klebeband, das auf dem Boden befestigt ist. Die Performer*innen spielen ein Spiel, das an ein Kinderspiel mit unausgesprochenen Regeln erinnert, bei dem sie dem ursprünglichen Quadrat Formen und Linien hinzufügen, es wachsen lassen und das Spiel in sich, verändern. Der Prozess ist herausfordernd, er erfordert körperliche Anstrengung und Konkurrenzdenken, aber die Form, die im Prozess entsteht, können sie nur gemeinsam erschaffen.

Sowohl die künstlerische Zusammenarbeit als auch die Zusammenarbeit zwischen Parteien aller Art, selbst zwischen Akteuren auf der Weltbühne, wird durch äußere Umstände und die Bedürfnisse und Wünsche des Einzelnen verändert. Angesichts dieser Schwierigkeiten, die mit der Zusammenarbeit einhergehen, fragen wir uns in dieser Arbeit:

  • Wie arbeiten wir zusammen?
  • Welche Auswirkungen hat die Bildung von Allianzen oder das Austragen von Konflikten auf die Produkte der Zusammenarbeit?
  • Wie bringen wir unsere Grenzen in sozialen und gemeinschaftlichen Verhandlungen über den Raum zum Ausdruck?

Die Installation wird am 09. Juni von 11 bis 14 Uhr von den Künstlerinnen live erschaffen, das so entstandene Kunstwerk ist danach bis zum 28. Juni im Kunstgewächshaus Münsterland zu sehen.

Die Live-Performance: https://youtu.be/4G9JAVHJtJU


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Eigen Mächtig – Welch ein schöner Begriff

April 30, 2024 - Lesezeit: 5 Minuten

eigenmächtig , eigenverantwortlich, eigenwillig, nach eigenem Ermessen, nach eigenen Regeln, ohne erst um Erlaubnis zu bitten!

Es ist tatsächlich die 25. Ausstellung im Kunstgewächshaus. Ich denke, das ist ein Riesenerfolg!!!!! Wer hätte das gedacht?
25 Ketten im Kunstgewächshaus
Warum schmücken wir uns mit Ketten?
Was wollen wir damit aussagen?
Wenn die Ketten Signale sind, wer soll die Signale verstehen?

Die riesigen Amtsketten, vorwiegend von Männern getragen, sind Symbole der Macht. Für jeden sichtbar prangen sie auf den Brustkörpern der Herrscher. Jeder Papst trägt eine sogenannte Würdenkette.
Schwere Ketten erinnern uns aber auch an historische Sünden, an die entwürdigenden, lebensbedrohlichen Situationen der Sklaven in vielen Ländern.

Siegreichen Sportlerinnen und Sportlern werden Plaketten zur Siegerehrung verliehen bzw. umgehängt.
Warum wird kein Ring überreicht? Sind Ringe zu unscheinbar, zu wenig sichtbar?
Ketten sind das a und o der Darstellung von Würde und Macht , immer schon und immer noch.
Papstketten wurden ehrfürchtig betrachtet.

Die Hauer der erlegten Keiler dienten in der früheren Männerwelt als Zeichen dafür, dass er als sehr gefährliches erfolgreiches Gegenüber zu bewundern und zu fürchten ist.
Die Könige der Ashanti trugen voluminöse Goldketten und zeigten damit ungeniert ihren Reichtum.
Aber wo sind hier die Frauen? 

Wann tauchen sie als Trägerinnen von Ketten als Halsschmuck auf? Wo sind sie sichtbar?
Der Brautschmuck der muslimischen Frauen war oft beim glitzern und funkeln nicht zu überbieten. Er fiel häufig sehr opulent aus, ein toller Ansatz zumal dieser Schmuck allein der Braut gehörte.

Ketten mochte ich schon als kleines Mädchen. Die erste war eine Bernsteinkette von der Oma. Heute besitze ich einige große Ketten, die ich selbst gefertigt habe.

Viele Frauen schmücken sich heute mit kleinen, feinen, oft sehr wertvollen Kettchen, die dezent vor sich hin blinken. Aber nicht besonders auffallen. 

Geht es darum, nicht aufzufallen, den gesetzten Rahmen nicht zu sprengen?
Warum nehmen wir nicht die riesigen vor Fülle und Macht strotzenden Exemplare, die uns gut anständen, die immer auffallen, die unruhige Blicke bewirken, die voller Power daherkommen?
Die Beantwortung dieser Frage fällt mir schwer. Sie wäre sicher nicht repräsentativ.
Aber, es lohnt sich, darüber nachzudenken und vielleicht ein wenig extrovertierter aufzutreten. Oder?

Ich denke, sie machen uns groß , eben Eigen Mächtig!

Franziska Lengers
TEL. 8901


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Badersleben – Partnergemeinde von Laer

März 26, 2024 - Lesezeit: 2 Minuten

Liebe Laerer, die an unserer Partnergemeinde Badersleben interessiert sind,

am 1. April um 11 Uhr eröffnen wir im Kunstgewächshaus eine Ausstellung über Badersleben.
Sie gliedert sich in drei Teile:

  • Zeit bis 1945
  • DDR-Zeit
  • Zeit nach der Wiedervereinigung, Partnerschaft mit Laer

Einige Exponate hat uns der Heimatverein Badersleben als Leihgaben aus seinem Heimatmuseum zur Verfügung gestellt.

Am 20. April kommen Gäste aus Badersleben nach Laer, und zwar der Vorsitzende des Heimatvereins, Waldemar Quaas und Inge Schütt, die das Heimatmuseum aufgebaut hat.  Da an dem Tag auch unser Frühlingsmarkt stattfindet, sind wahrscheinlich viele Laerer vor Ort und es ergeben sich Möglichkeiten, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Mit dieser Ausstellung wollen wir auf die langjährige Partnerschaft aufmerksam machen, die bei älteren Laerern vielleicht schon etwas in Vergessenheit geraten und bei jüngeren oder Neubürgern noch gar nicht bekannt ist. Mit dieser Partnerschaft war von Anfang an die Bürgerbeteiligung ein Ziel, und zwar auch auf Vereinsebene.

Deshalb wendet sich diese Ausstellung u.a. an Vereine und Gruppierungen, die Kontakt mit dieser kleinen Gemeinde auf dem fruchtbaren Ackerland der Magdeburger Börde aufnehmen möchten. Badersleben hat ein ähnlich aktives Vereinsleben wie Laer und eine katholische und eine evangelische Kirchengemeinde. Eine Liste der Vereine wird ausgehängt.

Da bei vielen Westdeutschen auch 33 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch zu wenig über die neuen Bundesländer und ihre Bürger bekannt ist, soll diese Ausstellung ein wenig Abhilfe schaffen und dazu anregen, dass eventuelle Vorurteile durch eigene Erfahrungen ersetzt werden.

Für Kontakte zu den Baderslebener Vereinen eignet sich zum Beispiel ein Besuch zum Vereinsfest am letzten Augustwochenende. Dabei kann man auch die schöne Umgebung im Harzkreis näher kennenlernen.


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Kunstgewächshaus: Camping 1.0 vom 01.03.24 – 31.03.24

März 1, 2024 - Lesezeit: 2 Minuten

Die kleinen Freuden des Campings- draußen sein, kochen, lesen, in den Himmel starren, sich für etwas Zeit nehmen, braucht es (viel) mehr? Ausstellungseröffnung: 03.03.2024 um 11:00 Uhr.

Mit dieser Auswahl an Camping Gegenständen soll eine Vorfreude auf den Sommer hergestellt werden und gleichzeitig an die schönen vergangenen Erfahrungen beim Camping erinnert werden. Jede und Jeder erinnert sich auf die eigene Weise an die vergangenen Campingurlaube, oft ähneln sich aber die Erinnerungen.

  • Angefangen mit den ersten Erinnerungen an Camping in der Kindheit, der Geruch von Baumwollzeltstoffen, egal ob nass oder trocken.
  • Die Anstrengung, die eigene Luftmatratze mit dem Mund oder auch mit dem Fuß aufpumpen zu müssen.
  • Oft auch die schönen Stunden, die wir als Kind mit Gleichgesinnten auf dem Campingplatz frei und wild verbringen durften.

Braucht es mehr zum Glück?
Glamping – W-Lan – oder das eigene Wohnmobil? - vermutlich nicht.

Ausgehend von eigenen Beobachtungen auf Reisen erscheint es dem Aussteller so, dass in der analogen Zeit vor dem Smartphone mehr miteinander kommuniziert wurde. So ist heute öfter das Smartphone z.B. der Grund, nicht vollständig “loslassen” zu können. Auch verhindert der eigene Fernseher oder Laptop den gemeinsamen Spieleabend eventuell.

Aufgefallen ist auch der wachsende Berg an “Sperrmüll”, der nach einer Woche Camping in den Containern auf den Campingplätzen zu sehen ist. Ausrüstungsgegenstände scheinen nicht mehr so wertgeschätzt zu werden wie früher oder besitzen auch nicht mehr die gleiche Qualität. Natürlich ist die Zeit nicht zurückzudrehen. Die Erreichbarkeit durch das Mobiltelefon ist auch von Vorteil und der Spielfilm kann auch für Entspannung sorgen. Auch gibt es bei der technischen Ausstattung des Campingbedarfs sinnvolle und gute Veränderungen.

So will der Künstler auf die besondere, langsame, analoge, ruhige Zeit der Vergangenheit erinnern und die Campingsaison 2024 in Gelassenheit und Muße starten lassen, vielleicht ohne den Saisonstartausflug in den großen Camping- und Freizeitmarkt und vielleicht mit digitalen Auszeiten.

Martin Zimmer – Laer im März 2024


Lost Place - mitten unter uns

Februar 1, 2024 - Lesezeit: ~1 Minute

Fotoausstellung 

In einem alten, seit mehreren Jahren leerstehenden Haus, in dem ein Junggeselle allein gewohnt hat, habe ich 150 Fotos gemacht. Davon werden einige Fotos im Kunstgewächshaus unter dem Titel „Lost Places - mitten unter uns“ ausgestellt. 

Wie ist das, wenn jemand viele Jahre, bis ins hohe Alter als Selbstversorger mitten im Dorf lebt?
Der Bruder verstorben, kein Pflegedienst, der regelmäßig kommt, natürlich auch keine Haushaltshilfe.

Aber selbstbestimmt leben.

Wie geht das?
Was ist wichtig?
Was bleibt?
Wer nimmt Anteil?

Die Fotos zeigen einen kleinen Kosmos von Wichtigkeiten, anrührende Souvenirs aus einer anderen Zeit, mit viel Feinsinn und Liebe zusammengetragene Erinnerungen, ein mittleres Chaos, Spuren eines ganzen Lebens in einem kleinen Haus mitten im Dorf. Wie wunderschön und sehr lebendig.

Die Präsentation der Fotos „Lost Places“ wurde durch die Förderung von Detlev Niehues, Fa. Nielatec möglich. 
Ganz herzlichen Dank dafür. 

Franziska Lengers 


Das Kunstgewächshaus im Münsterland

Hier sehen Sie Kreatives, wie es wächst und gedeiht!

Das Kunstgewächshaus im Münsterland lässt Kunst und kreative Arbeiten im öffentlichen Raum wachsen. Ziel ist es, durch die einfache Begegnung mit künstlerischen und kreativen Werken für einen Moment aus dem Alltag zu entfliehen.

Lassen Sie sich von den Exponaten inspirieren, erheitern oder zum Nachdenken anregen. Nehmen Sie sich Zeit und kommen Sie mit anderen über die ausgestellten Objekte ins Gespräch.

Wir zeigen auch Ihre Arbeiten! Willkommen sind thematische Ausstellungen und Einzelwerke der Kindertagesstätten, der Schulen, der Vereine und Gruppen oder von Einzelpersonen. Nehmen Sie einfach per Email Kontakt mit uns auf:

kunstgewaechshaus@laer.de.

Aus dem Gästebuch

Platz für Kleinigkeiten
Geschrieben von Brigitte am April 1, 2022

Franziska lenkt unseren Blick auf kleine Sachen, wie auch Kleinigkeiten unser Leben mitgestalten. Danke für die tolle Idee. Ich wünsche, dass viele Kreative den Mut haben, uns hier an ihrem Talent teilhaben zu lassen.

Alte Freundschaft
Geschrieben von Thomas Bauder am März 28, 2022

Schon als ich 1978 in Coina Peru Franziska kennengelernt hatte, wusste ich dass es sich um eine spezielle kreative Person handelt. Wünsche viel Erfolg bei der Ausstellung. Thomas Bauder Suhr Schweiz

Tolle Bereicherung für Laer
Geschrieben von Mia am März 27, 2022

Ich finde das Kunstgewächshaus Münsterland eine tolle Bereicherung für Laer und alle, die von außerhalb in unser schönes Dörfchen kommen. Der Platz am Rathausteich mit der Mühle wird damit auch nochmal mehr aufgewertet. Ich freue mich schon auf die nächsten Ausstellungen.

Wir freuen uns auch über Ihre kleine Nachricht an uns!