Gefangen in den produzierten Bildern der Frauen
Welche Botschaften liegen in den süßlich-kitschigen Feldpostkarten, die in Unmengen während der Zeit des Ersten Weltkriegs verschickt wurden?
Häufig wurden die Karten auch noch mit Sprüchen versehen, die oft romantisierende Aussagen enthielten.
Welche Rollenbilder wurden hier propagiert, und wie sah die Realität der Frauen im und nach dem Ersten Weltkrieg aus?
Mit Sicherheit entsprachen diese Postkarten nicht der Realität der damaligen Frauen.
Die Postkarten, die von den Soldaten an ihre Liebsten geschickt wurden, entsprachen eher einer Wunschvorstellung. Sie zeigten oft ein idealisiertes Bild der Frauen, das weit von der Realität entfernt war. Aus der Menge der Angebote konnten Karten mit speziellen Nachrichten in knapper Form gewählt werden, die zugleich Status und Wunschdenken übermittelten: das treue Liebchen, das sich nach dem abwesenden Verlobten und Ehemann verzehrte.
Indirekt verbunden mit Durchhalteparolen und der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Viele Frauen übernahmen im Krieg neue Aufgaben und Verantwortung, die über die traditionellen Rollen hinausgingen. Es war eine Zeit des Umbruchs und der Veränderung für Frauen. Sie übernahmen die neuen Rollen und Verantwortungen, was zu einer gewissen Emanzipation führte. Nach dem Krieg erfolgte eine Rückkehr zur traditionellen Rollenverteilung. Anscheinend halfen hierbei auch die idealisierten Postkarten mit ihren süßlichen Motiven.
Aus einem Konvolut von 400 Karten, die in einer Laerer Familie kursierten, habe ich für die Ausstellung „Einschnitte“ einige ausgewählt, zerschnitten und bearbeitet, um die Gefangenheit der damaligen Frauen in ihren Rollen zu zeigen.
Die letzten Tage der Menschheit
Die Künstlerin Deborah Sengl hat 2014 eine großartige Installation in Anlehnung an die Arbeit von Karl Kraus erarbeitet. Sie bezieht sich in 2014 auf den Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. Mit rund 200 präparierten weißen Ratten inszeniert sie „Die letzten Tage der Menschheit“ nach Karl Kraus in 44 Einzelszenen.
Ihr Werk zeigt im Gegensatz zu den süßlich kitschigen Feldpostkarten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs die schreckliche Realität auf. Deborah Sengl sagt, für diese Arbeit habe sie bewusst weiße Ratten als Protagonisten genommen, da sie uns Menschen am Nächsten seien.
Am Ende eines Interviews sagt sie: „Ich wünsche mir immer bei meinen Arbeiten, dass die Kunst es schafft, Menschen auf Gedanken zu bringen, die sie sonst vielleicht nicht gehabt hätten.“
Franziska Lengers Tel. 8901
Franziska lenkt unseren Blick auf kleine Sachen, wie auch Kleinigkeiten unser Leben mitgestalten. Danke für die tolle Idee. Ich wünsche, dass viele Kreative den Mut haben, uns hier an ihrem Talent teilhaben zu lassen.
Alte FreundschaftSchon als ich 1978 in Coina Peru Franziska kennengelernt hatte, wusste ich dass es sich um eine spezielle kreative Person handelt. Wünsche viel Erfolg bei der Ausstellung. Thomas Bauder Suhr Schweiz
Tolle Bereicherung für LaerIch finde das Kunstgewächshaus Münsterland eine tolle Bereicherung für Laer und alle, die von außerhalb in unser schönes Dörfchen kommen. Der Platz am Rathausteich mit der Mühle wird damit auch nochmal mehr aufgewertet. Ich freue mich schon auf die nächsten Ausstellungen.
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