In allen Kulturen werden Bräute an ihrem Hochzeitstag besonders geschmückt.
Es werden besondere Feste gefeiert. Einige Bräuche kennenzulernen, einen Einblick in verschiedene kulturelle Zusammenhänge zu gewinnen, ist das Anliegen dieser Ausstellung.
Die Beschäftigung mit den ganz normalen Alltagssituationen, aber auch die Frage, wie in den unterschiedlichen Kulturen ein ganz besonderer Tag gefeiert wird, trägt viel zum interkulturellen Verständnis bei.
Welche Bräuche und Gepflogenheiten verbinden Menschen unterschiedlichster Kulturen mit ihren Hochzeitsbräuchen? Beispielhaft steht hier: Deutschland, die Türkei und Kasachstan.
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues
Das Alte (meist ein Schmuckstück oder ähnliches) symbolisiert die Verbindung zur Herkunft und steht für Dauerhaftigkeit. Das Neue steht für Glück und Hoffnung auf eine positive Zukunft. Das Geborgte bedeutet soviel wie “wir sind immer da, wenn du uns brauchst”. Das Blaue, meinst als Strumpfband getragen, steht für Reinheit, Treue, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Liebe.
Warum tragen Bräute einen Schleier?
Das Schleier tragen stammt aus der Zeit der Römer. Damals glaubte man, dass ein Schleier böse Geister von der Braut fernhalten würde. In späteren Zeiten wurden die Schleier dann immer länger, festlicher und opulenter.
Wieso gibt es eine Hochzeitstorte?
Das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte repräsentiert den Zusammenhalt und die Einigkeit in der Ehe. Man sagt, wer beim Anschneiden die Hand oben auf dem Messer hat, wird auch in der Ehe das Sagen haben. Früher brachten die Gäste kleine Küchlein mit zur Hochzeit. Diese wurden aufeinander gestapelt und das Brautpaar musste sich über dem Kuchenturm küssen und symbolisierte dadurch zukünftigen Wohlstand.
Das schwarze Hochzeitskleid
In ländlichen Gegenden und bei der einfachen Bevölkerung waren schwarze Brautkleider und ein weißer Schleier um 1900 üblich, so auch in Laer. Meist trugen die Bräute eine spezielle Hochzeits- oder Festtagstracht in festlichem Schwarz. Meist trugen die Bräute ihr bestes schwarzes Kleid, das praktischer und leichter zu reinigen war, als ein weißes Kleid.
Frauen, die zum zweiten Mal heirateten oder schon Kinder in die Ehe brachten, war das Tragen von einem weißen Brautkleid sogar verboten.
Das weiße Brautkleid für alle Frauen
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das weiße Brautkleid für Frauen aus allen Schichten üblich. Häufig orientierte man sich an den Hochzeitskleidern des Adels.
Hochzeit in der Türkei
Der Bräutigam und dessen Familie besuchen das Haus der Brauteltern, um die zukünftige Ehefrau am Morgen der Trauung abzuholen. Bevor die Braut das Haus aber verlassen darf, bindet ihr ihr Vater traditionell ein rotes Zierband um die Taille. Um die Wehmütigkeit des Abschieds zu unterstreichen, wird sich beim Verknoten des Bandes, was Glück und Reichtum bringen soll, sehr viel Zeit gelassen. Am Ende des Bandes hängt ein kleines Geldstück, welches das letzte Taschengeld der Eltern symbolisiert.
Der Henna Abend
Der Henna Abend ist ein traditioneller und sehr beliebter Brauch, der am Tag vor der türkischen Hochzeit stattfindet. Diesen Abend feiert die Braut mit ihren weiblichen Verwandten und Freundinnen. Dieses liebevoll geplante Event ist die älteste Hochzeittradition in der Türkei. Hier wird die Trauer der Braut ausgedrückt, dass sie ihr Elternhaus verlassen muss. An sich ist das Fest sehr fröhlich.Es werden melancholische Lieder gesungen, während die zukünftige Braut ihre aufwendige Hennabemalung erhält.
Hochzeit in Kasachstan
Die moderne kasachische Hochzeit unterscheidet sich von der traditionellen und ist sehr europäisch geworden. Heute noch besteht eine Tradition darin, nach der Vermählung den Schleier der Braut zu entfernen und den Kopf mit einem Taschentuch zu bedecken.
Auf kasachischen Hochzeiten wird viel gesungen, getanzt und gegessen. Meist gibt es Fleischgerichte, außerdem Pilaw, Kuchen und Süßigkeiten.
Die Braut soll teuer, elegant und hell gekleidet sein, denn ihre Kleidung symbolisiert die zukünftige finanzielle Situation der Familie.
Der Braut war es nach der Eheschließung ein Jahr lang verboten, das Elternhaus zu besuchen, damit sie sich schneller an ihre neue Umgebung gewöhnen würde.
Die Ausstellung „Lauter Bräute“ gibt einen kleinen Einblick in unterschiedliche kulturelle Gegebenheiten, zeigt durch die Fotos den Wusch vieler Bräute sich festlich zu kleiden, den Tag der Heirat zu einem beonderen Tag im Leben zu gestalten.
Mein herzlicher Dank gilt allen Bräuten, die mir so großzügig ihre Hochzeitfotos überlassen haben.
Franziska Lengers 02554/8901
Franziska lenkt unseren Blick auf kleine Sachen, wie auch Kleinigkeiten unser Leben mitgestalten. Danke für die tolle Idee. Ich wünsche, dass viele Kreative den Mut haben, uns hier an ihrem Talent teilhaben zu lassen.
Alte FreundschaftSchon als ich 1978 in Coina Peru Franziska kennengelernt hatte, wusste ich dass es sich um eine spezielle kreative Person handelt. Wünsche viel Erfolg bei der Ausstellung. Thomas Bauder Suhr Schweiz
Tolle Bereicherung für LaerIch finde das Kunstgewächshaus Münsterland eine tolle Bereicherung für Laer und alle, die von außerhalb in unser schönes Dörfchen kommen. Der Platz am Rathausteich mit der Mühle wird damit auch nochmal mehr aufgewertet. Ich freue mich schon auf die nächsten Ausstellungen.
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