Ausstellung im Kunstgewächshaus vom 01.03.23- 31.03.23
Statistiker meinen, in unseren Schuhen umrunden wir in unserem Leben durchschnittlich viermal die Erde. Wir stehen und wir gehen täglich in ihnen. Sie schützen und sie schmücken uns. Und sie zeigen, wo und wie wir leben. Besonders klasse waren die Schuhe mit den Pfennigabsätzen in den 60er. Sie haben nicht nur viele Parkettböden ruiniert sondern häufig auch die Füße. Spannend zu sehen ist, wie Schuster gearbeitet haben. Das veranschaulichen die Holzleisten, die schon lange auf eine Präsentation warteten.
Wissenschaftler kamen zu der Theorie, dass der Mensch bereits vor 40.000 Jahren Schuhe kannte. Als Beweis dient die Knochenentwicklung bei archäologischen Funden, die belegen, dass sich die Knochen durch das Tragen der Schuhe verändern.
Sensation der Schuhgeschichte
Die Sensation der Schuhgeschichte war der Fund der Gletschermumie „Ötzi“. Sie beweist, dass bereits vor 5.000 Jahren die Menschen Schuhe trugen. Seine Schuhe waren gefüttert, mit einem Schnürsenkel verschlossen und mit separater Profilsohle versehen.
Rahmengenähte Machart bereits im Mittelalter
Bereits im Spätmittelalter wurden Schuhe rahmengenäht und entsprachen somit der noch heute verwendeten Machart.
Im 16. Jahrhundert kamen Absätze in Mode. Zuallererst hatten diese den Zweck, den Fuß der gehobenen Dame möglichst weit vom Schmutz der Straße zu heben.
Durch die Industrialisierung war ab 1830 erstmalig die Serienproduktion von Schuhen möglich. Die Erfindung der Nähmaschine ermöglichte die Entstehung der Schuhe für viele. Während zuvor Schuhe extrem teuer waren und sich viele Menschen überhaupt keine Schuhe leisten konnten (sie umwickelten Füße mit Leinen, trugen Holzpantinen oder liefen barfuß durch die Gegend), wurden Schuhe bezahlbar.
Es wurde bei der Herstellung von Schuhen nicht in rechten oder linken Schuh unterschieden. Es gab Einheitsleisten. Der Schuh wurde nicht passend zum Fuß gekauft, sondern der Schuh am Fuß passend gelaufen.
Mit dem erstarkenden Bürgertum wurden auch Schuhe in dieser Bevölkerungsschicht relevanter. Viele hatten nur ein paar Schuhe, nämlich einen Arbeitsschuh. Nur wenige Menschen konnten sich darüber hinaus ein zweites Paar Schuhe, den Sonntagsschuh leisten.
In jeder Kultur gibt es Schuhe für besondere Zwecke und Anlässe. So sind Schuhe bereits seit der Antike ein Symbol für Status und Macht.
Schuhe als religiöses Symbol
In den Weltreligionen haben Schuhe unterschiedliche Bedeutungen. In der christlichen Welt gewannen die pontifikalen Schuhe als Statussymbol an Bedeutung. So trugen die Seidenschuhe des Papstes ein goldenes Kreuz oder andere christliche Symbole. Im Hinduismus werden die Fußsohlen der Gottheit angebetet. Schuhe aus Rindsleder sind nicht erlaubt. Indische Sandalen werden deshalb aus Holz oder anderen Materialien hergestellt. Moslems streifen vor dem Betreten der Moschee ihre Schuhe ab. In einigen Religionen dienen Schuhe noch heute als Opfergaben für die Götter.
Schuhe im Brauchtum
Besondere Ereignisse wie Geburt, Hochzeit und Tod werden in allen Kulturen in zelebriert. Dabei haben auch Schuhe eine herausragende Bedeutung:
Die ersten Schuhe symbolisieren die ersten Schritte ins Leben. Nicht nur in unserem Kulturkreis werden deshalb gerne Babyschuhe verschenkt. Eine indianische Sitte ist es, zum Beispiel, die Schuhe mit einem Loch zu versehen, damit böse Geister entweichen können.
Hochzeitsschuhe der Braut sind in vielen Kulturen wichtiger Bestandteil der Hochzeitsfeier. Eine Sitte ist es, den Brautleuten alte Schuhe nachzuwerfen, um ihnen viel Glück zu wünschen. In manchen Regionen ist es üblich, den Brautschuh zu versteigern.
Schuhe als Arbeitsschuhe
Noch heute gibt es für viele Berufsgruppen spezielle Schuhe wie zum Beipiel Sicherheitsschuhe für Bauarbeiter. In unserer Gegend kamen früher Holzschuhe zum Einsatz.
Die Schuhe in unserer Ausstellung
Von den kleinen Babyschuhen bis zu Reitstiefeln, Knobelbechern über wunderschöne Keramikleisten reicht die Palette der Leihgaben.
Zwei ganz herausragende Exemplare sind die handgenähten Lederschuh der Kaiserlichen Schuhwerkstatt Scheer aus Wien und die handgenähten Leinenschuhe von Annette Habicht.
Die früher erforderlichen Holzleisten und diverse Arbeitswerkzeuge zeigen uns, womit gearbeitet wurde, um Schuhe herzustellen. Auch die Schuhe der Opfer dürfen nicht fehlen.
Schuhe der Opfer
Das unglaublich traurige Kapitel unserer Geschichte zeigt das Foto aus Auschwitz. Ein riesiger Berg aus Schuhen, die Häftlingen gehörten, die von den Deutschen ermordet worden sind. Herren-, Damen- und Kinderschuhe. 111.000 Schuhe sind erhalten geblieben. Zu der Ausstellung über Schuhe gehören unbedingt diese vielen Schuhe der Menschen, die durch die Nazis ermordet wurden. Ganz sicher hätten Sie sich gerne von ihren Schuhen in Sicherheit tragen lassen. Ihre Schuhe haben sie in den Tod durch Erschießen, die Ermordung in den Gaskammern und in den Tod durch Hunger und Krankheit getragen.
Franziska Lengers TEL.02554/8901
Franziska lenkt unseren Blick auf kleine Sachen, wie auch Kleinigkeiten unser Leben mitgestalten. Danke für die tolle Idee. Ich wünsche, dass viele Kreative den Mut haben, uns hier an ihrem Talent teilhaben zu lassen.
Alte FreundschaftSchon als ich 1978 in Coina Peru Franziska kennengelernt hatte, wusste ich dass es sich um eine spezielle kreative Person handelt. Wünsche viel Erfolg bei der Ausstellung. Thomas Bauder Suhr Schweiz
Tolle Bereicherung für LaerIch finde das Kunstgewächshaus Münsterland eine tolle Bereicherung für Laer und alle, die von außerhalb in unser schönes Dörfchen kommen. Der Platz am Rathausteich mit der Mühle wird damit auch nochmal mehr aufgewertet. Ich freue mich schon auf die nächsten Ausstellungen.
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